Wie und wann man Cannabissämlinge umtopft

Wie und wann man Cannabissämlinge umtopft

 Wie und wann man Cannabissämlinge umtopft 

Die Sämlingsphase markiert möglicherweise den wichtigsten Abschnitt im gesamten Lebenszyklus von Cannabis. Egal, ob du aus Samen oder Klonen aufziehst, der aktive Teil des Anbaus beginnt mit den Sämlingen. Das Umtopfen ist entscheidend. Ein Fehler dabei und die Pflanzen könnten verloren sein. Machst du jedoch alles richtig, kannst du mit dieser Anleitung großartiges Ganja anbauen. 

Die optimalen Bedingungen für Sämlinge 

Cannabissämlinge erfordern eine behutsame Behandlung. Kümmere dich um deine Cannabis-Pflanzen wie um Babys. Wenn die Sämlinge Unterstützung benötigen, kannst du sie mit einem Zahnstocher oder einem Cocktailspieß und etwas weichem Gartendraht stützen. 

Die meisten Züchter bevorzugen einen 18:6-Beleuchtungszyklus als optimal. Weißes Licht wird dabei bevorzugt. Als Lichtquelle eignen sich Energiesparlampen, MH-Lampen oder LED-Lampen. Falls du jedoch eine sonnige Fensterbank hast, kann sie im Notfall auch ausreichen. 

Die Bedeutung des richtigen Lichtzyklus für Sämlinge 

Wurzeln wachsen im Dunkeln, deshalb empfehlen wir einen 18:6- oder 20:4-Zyklus gegenüber einem durchgehenden 24-Stunden-Lichtzyklus. Eine hohe Luftfeuchtigkeit, idealerweise um die 70%, und Temperaturen im Bereich von 20–24°C schaffen einen optimalen Lebensraum für Sämlinge. Zur Kontrolle dieser Parameter sind ein Zimmergewächshaus, Thermo-/Hygrometer und ein Zerstäuber mit Wasser unverzichtbare Werkzeuge. 

Sollten sich deine Sämlinge strecken oder schlaff wachsen, könnte dies an der Genetik liegen. Oftmals deutet es jedoch darauf hin, dass die Anbaulampe zu weit entfernt vom Blätterdach positioniert ist. Eine kühle weiße 250W Energiesparlampe kann problemlos etwa 15 cm über einem Dutzend oder mehr Sämlingen hängen, ohne die Blätter zu verbrennen. 

Wenn deine Sämlinge in die eigentliche Wachstumsphase eintreten, empfehlen wir den Einsatz von LED-Lampen, da diese kostengünstig sind und nur wenig Wärme produzieren. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du deine Sämlinge in den ersten 10–14 Tagen unter einem 18/6-Lichtzyklus mit CFL-Lampen mit blauem Lichtspektrum anbaust. Sobald sie gesunde, echte Blätter entwickelt haben, kannst du sie unter stärkeren HID- oder LED-Lampen anbauen, um mit der Wachstumsphase zu beginnen. Hänge die LED-Lampen anfangs etwa 30–45 cm über dem Kronendach auf und passe den Abstand während der späten Wachstumsphase und der Blütephase auf etwa 45 cm an. 

Die Auswahl des besten Substrats für die Anzucht 

Das Nährmedium sollte feucht, aber nicht wassergesättigt sein. Ein effektiver Nass-Trocken-Zyklus ist das Ziel. Es ist wichtig, der Versuchung zu widerstehen, zu viel zu gießen. Wenn du unsicher bist, ist es besser, die Pflanzen mit einem Zerstäuber zu befeuchten. Berühre das Nährmedium, um zu fühlen, wie trocken es ist, und halte die Luftfeuchtigkeit hoch. 

Bevor wir in die Details gehen, müssen wir klarstellen, dass es gefährlich sein kann, mit einem Nährmedium zu beginnen und später zu einem anderen zu wechseln. Halte es also simpel und einheitlich. Du kannst nicht mit Sämlingen in Erde anfangen und sie später in einen Eimer für Deep-Water-Culture (DWC) umpflanzen. 

Keimungskits 

Auf dem Markt sind Keimungskits erhältlich, die hochwertige Erde mit nützlichen Bakterien anbieten und einfach zu handhaben sind. Sie schaffen eine ideale Umgebung für die frühen Wachstumsstadien der Cannabissämlinge. Diese Sets fördern die Entwicklung einer luftigen Erde, die für die Bildung junger Wurzeln entscheidend ist, und vereinfachen den Umpflanzungsprozess, wenn die Sämlinge heranreifen. 

Royal Queen Seeds Starter Kit 

Das Royal Queen Seeds Starter Kit bietet Easy-Start-Töpfe und nützliche Bakterien, um die Keimrate deiner Samen zu verbessern. Es beinhaltet außerdem ein Zimmergewächshaus, das eine hohe Luftfeuchtigkeit aufrechterhält – ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Keimung von Cannabissamen. Die Töpfe sind kompakt und dennoch leicht zu handhaben und zu entfernen, was ein nahtloses Umpflanzen ermöglicht. 

Erdpfropfen 

Kokosfasern eignen sich hervorragend für die Keimung von Cannabissamen, da sie eine hohe Transpirationsrate haben, die Staunässe verhindert. Allerdings fehlen ihnen Nährstoffe. Sobald du die Keimung erfolgreich abgeschlossen und gesunde Sämlinge erhalten hast, ist es wichtig, sie sofort umzutopfen, da sie bald zusätzliche Nährstoffe benötigen werden. 

Geotextil-Pflanztöpfe 

Unsere Geotextil-Pflanztöpfe sind speziell für optimales Pflanzenwachstum entwickelt worden. Sie gewährleisten eine ausgezeichnete Belüftung und Drainage und sind in drei Größen (5, 8 und 11 Liter) erhältlich, die sich perfekt für die Anzucht und das Umtopfen eignen. Mit einem Klettverschluss ausgestattet, ermöglichen sie einen einfachen Zugang zur schonenden Entnahme von Erde und Pflanzen, wodurch das Ausgraben überflüssig wird. 

 

Würfel, Plastikbecher und kleine Behälter 

Steinwollwürfel und -blöcke sind speziell für hydroponische Anbauer entwickelt worden. Beginne mit deinen Sämlingen in einem kleinen Würfel, und das Umtopfen später wird zum Kinderspiel. Schneide einfach ein würfelgroßes Stück aus einem größeren Block und setze den Sämling hinein. Dieser Vorgang kann mit minimalem Stress für die Pflanzen wiederholt werden. 

Allerdings ist Steinwolle für Erdbauern keine gute Wahl, selbst nicht in Form von kleinen Blöcken. Der Block behält mehr Wasser als die umgebende Erde, was bald zu grünem, schlammigem Algenwachstum führen kann. Während es manchmal mit den winzigen Würfeln funktionieren kann, warum das Risiko eingehen? 

Ein sauerstoffreiches Nährmedium mit guter Drainage ist ideal für Erd- und/oder Kokosanbauer. Während der Sämlingsphase gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Anbaumethoden. Torf- oder Kokoswürfel sind einfach zu handhaben und relativ kostengünstig. Ähnlich wie bei einem Steinwollblock kannst du die Entwicklung der Wurzeln visuell überwachen, da die weißen Spaghetti-Stränge aus dem Würfel herausragen. Sowohl biologische als auch hydroponische Anbauer, die mit Klonen arbeiten, berichten von den besten Erfolgsraten bei der Verwendung dieser würfelgroßen Startersubstrate. 

Viele Erdbauern und Kokoserzeuger nutzen Becher oder kleine Plastiktöpfe als Startbehälter, typischerweise in der Größe von 0,5–1 Liter. Leicht vorgedüngte Erde mit Perlit oder Kokosfasern mit 30–50% Perlit gemischt sind die häufigsten Mischungen für Sämlinge. Solange der Boden des Behälters ausreichend Wasserablauflöcher hat und das Innere das Volumen des benötigten Substrats aufnehmen kann, kann er als Starttopf dienen. Scheue dich nicht, zu improvisieren. Ein paar Löcher in die Unterseite eines Pappbechers gestochen und er wird zu einem Topf. 

Du könntest auch auf die so genannte Plastikbechermethode stoßen. Das ist im Grunde der gleiche Ansatz; einfach einen Plastikbecher als Behälter für die Sämlinge verwenden. Dennoch muss der Sämling später umgetopft werden. Glücklicherweise lässt sich der Boden des Bechers vorsichtig abschneiden, was den Umzug in einen größeren Topf erleichtert! 

Die Vorteile? Es ist kostengünstig, leicht erhältlich und erfordert nur kleine Löcher im Boden, um Staunässe zu vermeiden. 

Wann man Cannabissämlinge umpflanzt 

Die beste Zeit für das Umpflanzen von Sämlingen ist, wenn sie ihren aktuellen Behälter überwuchern. Bei Würfeln kannst du erkennen, dass die Wurzeln herausragen, was ein Signal dafür ist, dass es Zeit ist, umzupflanzen. Beginnst du mit einem Becher oder einem kleinen Topf, dann achte auf oberirdische Hinweise. Wenn das Paar oder die Paare echter Blätter des Sämlings sich soweit ausgebreitet haben, dass sie den Umfang des Behälters bedecken, ist es in der Regel an der Zeit. Auch ein deutliches vertikales Wachstum deutet darauf hin. 

Warte nicht zu lange mit dem Umpflanzen. Pflanzen mit verhedderten Wurzeln werden Zeit brauchen, um sich zu erholen, und könnten dauerhaft unterentwickelt sein. Im Allgemeinen dauert es 7–10 Tage, bis ein Sämling Wurzeln schlägt und aus kleineren Starttöpfen von 1 Liter oder weniger herauswächst. 

Wenn du die oben genannten Produkte verwendest (Starter Kit, Anzuchtwürfel oder einen Plastik-/Pappbecher), solltest du ihre Eigenschaften berücksichtigen. Anzuchtwürfel sind sehr klein, was bedeutet, dass du deine Sämlinge rechtzeitig umpflanzen musst, da sie sonst anfangen könnten zu vergeilen. Erdpfropfen bieten aufgrund ihrer größeren Größe etwas mehr Spielraum für die Wurzelentwicklung, obwohl sie an Nährstoffen mangeln. Mit einem Plastikbecher bist du etwas flexibler und kannst mit dem Umpflanzen warten, bis der Sämling etwa drei echte Blattpaare hat. 

Wie man Sämlinge umpflanzt 

Es ist relativ einfach, Sämlinge umzupflanzen, aber die genaue Vorgehensweise hängt davon ab, in welchem Medium du sie angezogen hast. Hier sind Anleitungen für das Umpflanzen von Sämlingen aus verschiedenen Anzuchtmethoden: 

  • Starter Kit: Nachdem deine Sämlinge gekeimt haben und Keimblätter entwickelt haben, verpflanze sie vorsichtig in einen größeren Topf mit deinem bevorzugten Substrat. Achte darauf, dass die ersten echten Blätter über der Erde liegen, um Erkrankungen vorzubeugen. 
  • Erdpfropfen: Mach ein Loch in deinem neuen Substrat, das genau die richtige Größe für den Erdpfropfen hat, und setze ihn vorsichtig hinein. Stelle sicher, dass der Sämling aufrecht und stabil steht. 
  • Plastikbecher: Wenn die Wurzeln aus den Entwässerungslöchern des Bechers herausragen, ist es Zeit, sie in einen größeren Behälter oder ihr endgültiges Substrat umzupflanzen. Kippe den Becher vorsichtig um und schiebe den Sämling mit den Fingern aus dem Becher. Setze ihn dann in den größeren Topf ein und bedecke die Wurzeln mit Erde. 
  • Kokosfasern: Bohre ein Loch in die angefeuchteten Kokosfasern und pflanze den Sämling vorsichtig ein, wobei du darauf achtest, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Kokosfasern erfordern häufiges, leichtes Gießen mit zusätzlichen Nährstoffen. 
  • Steinwolle (Hydroponik): Je nach Konfiguration deines Systems verpflanze den Steinwollwürfel in einen größeren Topf mit einem anderen Anbausubstrat oder in ein Hydrokultursystem. 
  • Geotextil-Pflanztöpfe: Öffne den Klettverschluss des Topfes und verpflanze den Sämling in sein endgültiges Substrat, sobald er sich zu einem Sämling entwickelt hat. Wenn du verkümmertes Wachstum feststellst, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass die Pflanzen umgepflanzt werden müssen. 

 

Was ist nach dem Umpflanzen zu tun? 

Nach dem Umpflanzen sind die nächsten Schritte entscheidend für das Wohlbefinden und das gesunde Wachstum deiner Sämlinge. Hier sind einige detaillierte Tipps, um sie in ihrer neuen Umgebung erfolgreich anzupassen: 

  • Bewässerungsplan: Gieße deine Sämlinge nach dem Umpflanzen gründlich, um sicherzustellen, dass sich das Substrat um ihre Wurzeln gut setzt. Achte darauf, Staunässe zu vermeiden, indem du das Wasser gleichmäßig verteilst und überschüssiges Wasser ablaufen lässt. Halte das Substrat anschließend gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt. 
  • Anpassung der Beleuchtung: Passe die Beleuchtung nach dem Umpflanzen an, um Stress und Lichtbrand zu vermeiden. Stelle sicher, dass die Lichtquelle ausreichend, aber nicht übermäßig hell ist. LED-Lampen eignen sich gut für Sämlinge. Ein Lichtzyklus von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit ist empfehlenswert. 
  • Pflege: Überwache weiterhin die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation um deine Sämlinge herum. Achte auf Anzeichen von Stress, Nährstoffmangel, Schädlingen oder Krankheiten und ergreife bei Bedarf Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Probleme. 
  • Unterstützung: Einige Sämlinge benötigen möglicherweise zusätzliche Unterstützung, um aufrecht zu stehen und sich richtig zu entwickeln. Verwende bei Bedarf Pfähle, Spaliere oder andere Stützstrukturen, um ihnen Halt zu geben. 
  • Akklimatisierung: Wenn du deine Sämlinge ins Freie bringen möchtest, gewöhne sie allmählich an die neuen Bedingungen, indem du sie schrittweise dem Sonnenlicht und den Außentemperaturen aussetzt. Dieser Prozess, bekannt als Abhärtung, reduziert den Schock durch plötzliche Veränderungen und hilft den Pflanzen, sich an die Bedingungen im Freien anzupassen. 

 

Umpflanzen vs. Direktaussaat in großen Töpfen 

Die Entscheidung zwischen Umpflanzen und der direkten Aussaat in großen Töpfen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn dein endgültiger Anbautopf bis zu 11 Liter fasst, kannst du erwägen, die Samen direkt darin zu säen, insbesondere wenn du von Samen anbaust. Klone werden in einem so großen Behälter jedoch keine Wurzeln schlagen können. Es ist wichtig zu beachten, dass Sämlinge in großen Töpfen anfangs langsamer wachsen können als solche in kleineren Töpfen, aber dieser Unterschied wird nach einigen Wochen vegetativem Wachstum unbedeutend sein. 

Wenn du dich entscheidest, nicht umzupflanzen, eliminierst du das Risiko eines Umpflanzungsschocks, aber du könntest auch das Potenzial deiner Cannabispflanzen begrenzen. In einigen Fällen, besonders bei autoflowering Sorten mit kurzem Lebenszyklus, kann eine einzige Umpflanzung die beste Option sein. 

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass größere Pflanzen im Allgemeinen vorteilhafter sind, es sei denn, Platzmangel erfordert kleinere Exemplare. Das Umpflanzen ist eine wichtige Fähigkeit im Cannabisanbau, die Anfänger nicht unbedingt vermeiden sollten. Es ist eine Fertigkeit, die durch Erfahrung erlernt wird, und wenn du jemals große Cannabispflanzen anbauen möchtest, musst du lernen, Sämlinge erfolgreich umzupflanzen.